Was auf städtischen Bühnen noch als Trauerspiel in Großbesetzung geboten wird, reduziert sich in Bernd Lafrenz Fassung auf ein höchst virtuoses Ein- Mann-Spiel. Der Shakespeare-Liebhaber nimmt sich nun auch der berühmtesten aller Liebesgeschichten an: „Romeo und Julia“. Längst zum Klischee geworden, kann Lafrenz dem Stoff dennoch etwas Neues abgewinnen. In einer dramatisch ausgeklügelten Parodie verleiht Bernd Lafrenz „Romeo und Julia“ ein völlig neues Erscheinungsbild, in dem er mit spielerischer Leichtigkeit innerhalb von Sekunden von einer Figur in die nächste schlüpft.
Ungewöhnlich beginnt das Stück. In der Rahmenhandlung tritt Balthasar auf, in der 22-sten Generation seit 1423 in „Verona und anderswo“ als erzählender Kurier in Sachen Romeo und Julia per Fahrrad unterwegs. Sein Auftrag als Inhaber der Firma „Internationaler Kurierdienst Balthasar“ lautet, die tragische Liebesgeschichte weiterzuerzählen. Das ist der Anlass zur Retrospektive.
Mit unterschiedlicher Stimmlage und abwechslungsreicher Mimik gibt Lafrenz jeder der rund 16 Personen ihr eigenes Erkennungszeichen. Mit viel Erfindungsgeist und wenig Requisiten gelingt es dem Kabarettist, die berühmte Geschichte zu einer humorvollen Ein-Mann-Show zu machen, die den Shakespeare-Stoff dennoch nicht ins Lächerliche zieht.
Musikalisch begleitet wird die Aufführung in Riegel von etwa 30 Musikerinnen und Musikern des Musikvereins Riegel, die sich mit großer Begeisterung auf das spannende Zusammenspiel mit Bernd Lafrenz vorbereiten. Freuen Sie sich auf dieses einzigartige Highlight.
Der 1955 geborene Kabarettist hat schon viele Bühnenpreise gewonnen. Neben dem Förderpreis für darstellende Kunst (1986) wurde er mit dem Landeskleinkunstpreis und 1992 auch mit dem PUBLIKUMSPREIS der Stuttgarter Zeitung, Theaterhaus Stuttgart (Dez. 2002) sowie dem Theaterpreis der deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien ausgezeichnet.